Früher hatte ich schon einmal versucht, die Brötchen nachzubacken, die in der DDR so beliebt waren.[1]Als Urheber gilt allgemein Bäcker Süpke. Was jetzt »original« ist, darüber toben wahre Glaubenskriege im Netz. Der Erfolg bei mir war mäßig. Welches Rezept das seinerzeit war, weiß ich nicht mehr.
Die Tage habe ich es noch mal versucht, und diesmal waren alle Testesser sehr angetan. Auch die einzige Verkosterin, die es wirklich beurteilen konnte. Freundschaft!
Da kein Schweineschmalz da war, habe ich Butterschmalz verwendet. Und da ich auch kein aktives Backmalz hatte, habe ich das bewährte Rübenkraut stattdessen genommen. Beides dürfte sich im Geschmack etwas niederschlagen – aber nicht allzu sehr.
Dieses Rezept hat sehr gut funktioniert. Auch backtechnisch. Daran dürfte die kalte Gare über Nacht nicht ganz unschuldig sein. Jedenfalls hatten wir sehr schmackhafte Brötchen zum Frühstück. Ich wüsste nicht, was an Kruste und Krume noch groß zu verbessern wäre.
Die Brötchen habe ich als Doppelte gebacken – das heißt: Die Teiglinge liegen paarweise leicht auf Stoß. Man kann sie aber auch einzeln backen und dafür noch etwas länglich formen. Ansonsten bleibt alles gleich.
Was mich ebenfalls überrascht hat, war, wie gut sich die Doppelten einfrieren und auftauen ließen. Der Unterschied zu frischgebackenen war minimal. Auch das ist nicht ganz unwichtig.
So, und hier nun das verwendete Rezept.[2]Es stammt im Kern von hier.
DDR-Brötchen – für 6 Doppelte
- 500 g Weizenmehl 550
- 330 ml Wasser, kalt
- 10 g Butterschmalz (Schweinemalz)
- 7 g Trockenhefe (entspricht 21 g Frischhefe)
- 10 g Salz
- 1 TL Rübenkraut (Backmalz aktiv)
- Mehl, Schmalz, Hefe und Wasser 3 min verkneten.
- Salz und Rübenkraut dazugeben und weitere 5 min kneten.
- Den Teig in einer Schüssel mit Deckel im KS über Nacht garen lassen.
- Morgens 12 Semmeln abstechen, auf Spannung bringen und rundwirken.
- Jeweils 2 aneinander legen. Mit einem Tuch abgedeckt 30 min gehen lassen.
- Brötchen einschneiden und nochmals abgedeckt 30 min gehen lassen.
- Vor dem Einschießen nochmals mit Wasser besprühen.
- Im Ofen, auf 235° vorgeheizt, mit Schwaden 20 bis max. 25 min backen.
- Nach dem Backen nochmal mit Wasser besprühen.
Anmerkungen
↑1 | Als Urheber gilt allgemein Bäcker Süpke. Was jetzt »original« ist, darüber toben wahre Glaubenskriege im Netz. |
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↑2 | Es stammt im Kern von hier. |