Der lange Weg zum guten Kaffee

Meine Bezzera 07 - 2009-2017.
Mei­ne Bez­zera 07 – 2009–2017.

Der Kaf­fee glei­tet wie Öl in den Magen und weckt alle Lebensgeister.
Er lässt die Gedan­ken wie Batail­lo­ne aufmarschieren,
schickt das Gedächt­nis in die vor­ders­te Linie.
Ohne Kaf­fee könn­te ich nicht arbeiten.
Ohne Kaf­fee könn­te ich nicht leben.
Hono­ré de Balzac

Ich rede nicht von die­ser brau­nen Brü­he AKA Fil­ter­kaf­fee, die ich auch vie­le Jah­re lang in mich hin­ein­ge­kippt habe, son­dern von Espres­so, Cap­puc­ci­no oder Rist­ret­to. Aus rich­ti­gen, frischen,duftenden, mit Lie­be und Ver­stand gerös­te­ten Boh­nen. Und inzwi­schen kommt bei uns der Kaf­fee auch aus einer anstän­di­gen Espres­so­ma­schi­ne, die ich zusam­men mit einer ordent­li­chen Müh­le (was genau so wich­tig ist wie die Maschi­ne) zum Geburts­tag geschenkt bekom­men habe. Allen­falls wird bei uns – für den Rest der Fami­lie – der Kaf­fee von Hand aufgebrüht.

Bevor ich mei­ne Bez­zera 07 und die Com­pak K3 Touch hat­te, habe ich ent­we­der auch hand­ge­brüh­ten Fil­ter­kaf­fee getrun­ken oder eine Schraub­kan­ne AKA Bial­et­ti ver­wen­det. Ich habe sogar mehr­fach ver­sucht – das zuzu­ge­ben fällt mir genau­so schwer wie Sen­ta Ber­ger das Ein­ge­ständ­nis, in »Als die Frau­en noch Schwän­ze hat­ten« mit­ge­wirkt zu haben – mit diver­sen Billig-»Espressomaschinen«  etwas Espres­so-Ähn­li­ches zu pro­du­zie­ren.[1]Die Müh­le habe ich noch im Ein­satz, aber den Espres­so mache ich inzwi­schen mit einer Dual-Boi­ler-Maschi­ne Quick­Mill QM67 PID EVO

Das war aber, im Nach­hin­ein bewer­tet, alles Lehr­geld. Eine ver­nünf­ti­ge Espres­so­ma­schi­nen kos­tet ein paar hun­dert Euro, das ist wahr. Aber ich fin­de: Es lohnt sich. Außer­dem: Hät­te ich die Koh­le, die ich im Lau­fe der Jah­re in beklopp­te Pseu­do­ma­schi­nen gesteckt habe, gleich zum Bei­spiel in eine recht güns­ti­ge Ran­ci­lio Sil­via inves­tiert, wäre das schlau­er gewesen.

Die­sen Bei­trag zu schrei­ben, wird mir erleich­tert von einem unglaub­lich lecke­ren Cap­pu aus fri­schen Boh­nen: Faus­to India Mon­soo­ned Mala­bar, in Fach­krei­sen auch das Cre­ma-Mons­ter genannt. Ich habe mir bei Caf­fé Faus­to in Mün­chen die­ses Pro­bier­pa­ket bestellt, das eine schö­ne und güns­ti­ge Mög­lich­keit dar­stellt, um ver­schie­de­ne Sor­ten zu tes­ten. Alle Boh­nen waren super-frisch, ein bis drei Tage vor Bestel­lung gerös­tet. Perfekt.

Eine recht infor­ma­ti­ve Sei­te mit pra­xis­na­hen Tipps fin­dest du hier.

Natür­lich gibt es auch meh­re­re Foren. Hier kann man anfangen.

Und dann habe ich gera­de noch das hier gefunden.

Viel Spaß!

ps. Wenn in mei­nen Asi­des, die bei mir Neben­bei hei­ßen, mal ein »Ich trin­ke gera­de…« auf­taucht, dann ist selbst­ver­ständ­lich von Kaf­fee die Rede 😉

pps. Einen hab’ ich noch:

Ein Mensch, der viel Kaf­fee getrunken,
Ist nachts in kei­nen Schlaf gesunken.

Nun muß er zwi­schen Tod und Leben
Hoch überm Schlum­mer­ab­grund schweben

Und sich mit flat­ter­flin­ken Nerven
Von einer Angst zur andern werfen

Und wie ein Affe auf dem schwanken
Gezwei­ge tur­nen der Gedanken,

Muß über die geheims­ten Wurzeln
Des viel­ver­schlung­nen Daseins purzeln

Und hat ver­lau­fen sich alsbald
Im höl­li­schen Gehirn-Urwald.

In einer Schlucht von tau­send Dämpfen
Muß er mit Spuk­ge­stal­ten kämpfen,

Muß, von Gespens­tern blöd geäfft,
An Wei­ber, Schu­le, Krieg, Geschäft

In tolls­ter Über­blen­dung denken
Und kann sich nicht ins Nichts versenken.

Der Mensch in sel­ber Nacht beschließt,
Daß er Kaf­fee nie mehr genießt.

Doch ist ver­ges­sen alles Weh
Am andern Mor­gen – beim Kaffee.
Eugen Roth, Der star­ke Kaffee

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1 Die Müh­le habe ich noch im Ein­satz, aber den Espres­so mache ich inzwi­schen mit einer Dual-Boi­ler-Maschi­ne Quick­Mill QM67 PID EVO

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