Gestern abend habe ich erstmals den Mühlenvorsatz für meine Ankarsrum benutzt. Geplant war das eigentlich nicht – eher meiner Schusseligkeit geschuldet.
Ich hatte vor, ein Landbrot in der Holzbackform zu backen, und da – genauer: in den Sauerteig – kommt auch Lichtkornroggen rein. Den hatte ich auch längst besorgt, dummerweise nur nicht als Mehl.
Aber gut, dazu ist die Mühle ja da.
Sie hat gute Arbeit geleistet, auch wenn das Mühlchen recht lange arbeiten musste, ehe ich den Sauerteig herstellen konnte. Das Vollkornmehl war gut und ließ sich problemlos verarbeiten. Überanstrengt hat sich die kleine Mühle ebenfalls nicht. Das Mahlwerk war am Ende gerade mal handwarm.
Das hat also prima funktioniert. Sollte ich mal auf den Trichter kommen, regelmäßig größere Mengen Korn zu mahlen, würde ich mir aber wohl eine Steinmühle zulegen.
Das Brot ist schön geworden. Der selbstgebaute Backrahmen macht perfekt, was er soll, und dank meines eigenen Backtrennmittels flutschte der fertige Laib auch sehr leicht aus der Form.
Wie erwartet bekam das auf dem Stein gebackene Brot oben und unten prima Krusten. Dank einer Nachbackphase von 30 Minuten bei Umluft ohne Rahmen bekamen auch die Flanken noch etwas mehr Knusprizität.
Geschmacklich ist das Landbrot auch recht gut, allerdings bin ich noch nicht ganz schlüssig, ob da wirklich Brotgewürz mit Schabzigerklee reingehört. Der ist schon speziell. Ich habe neulich zwei Sorten Gewürz (Kümmel, Koriander, Anis, Fenchel) mit und ohne Brotklee gemacht. Mein normales Landbrot aus der Stahlform kommt ganz ohne Gewürz aus und ist wunderbar nur mit Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig.
Ich denke, dabei wird es künftig auch bleiben. Das Brotgewürz bleibt den deftigen, freigeschobenen Bauernbroten süddeutscher Provenienz vorbehalten.