Schon wieder ein Brot, das es aus dem Stand auf die Immer-wieder-Liste geschafft hat. Wir mögen ja sowieso gern kernige Roggenbrote, aber selbst unter diesen ist das Nordfriesenbrot eine Klasse für sich.
Das Brot katapultiert einen direktemang in den »7. Brothimmel«, wie Robert alias Graf Back zu Recht feststellt. Ich muss zugeben, dass meine Laibe nicht so makellos gelungen sind wie seine. Aber das liegt zum größeren Teil daran, dass ich immer noch keine kleineren Backformen habe und die 1,5‑kg-Formen für die Brotmenge reichlich zu groß sind. Und gleich beim ersten Versuch an den Brotmengen rumschrauben wollte ich auch nicht. Für den Geschmack ist das ohnehin ohne Belang.
Ich habe mich ziemlich genau an das Rezept gehalten, lediglich 2 Gramm mehr Salz verwendet und die Stückgare auf 75 Minuten ausgedehnt.[1]90 Minuten wären evtl. noch besser.
Backtechnisch war der mörtelartige Teig gut zu handhaben. Die kleine Schwedin hat mit der Walze gute Knetarbeit geleistet, und irgendwelche Unfälle gab es auch nicht. Zur Stückgare habe ich wie immer die Formen in den Zweitbackofen verfrachtet und die Beleuchtung eingeschaltet. Da kommen so ca. 28 Grad bei raus. Beim nächsten Mal werde ich den Broten dort 90 statt 75 Minuten Zeit geben.
Das wunderbare Aroma dieses Brotes wird getragen von dem sehr lange (+20 Stunden) reifenden Sauerteig ganz aus Schrot und dem gehaltvollen Brühstück aus Schrot und Flocken. Und ich würde auch stets wieder die Roggenmalzflocken zugeben, auch wenn sie sowohl in Roberts Rezept als auch in dem identischen von Dietmar Kappl als optional deklariert sind. Die 15 Gramm, die ich hinzugefügt habe, waren gerade recht, um dem Geschmack eine zusätzliche Note zu verleihen. Abgestreut habe ich mit einer Vier-Saaten-Mischung, die sehr gut mit dem geschmacklichen Gesamteindruck des Brotes harmoniert. Monsieur Maillard hätte seine helle Freude daran.
Die Krume ist weich und saftig. Die Haltbarkeit wird dank Brühstück sicher gut sein. Glaube aber kaum, dass wir das wirklich herausfinden werden. 😉
Nach dem Backen duftete die Küche so verführerisch, dass ich nicht an mich halten konnte und das erste Brot viel zu früh angeschnitten habe. BIsschen gute Butter drauf – und ab in den Brothimmel!
Anmerkungen
↑1 | 90 Minuten wären evtl. noch besser. |
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