Also… Heute gab es den Wildschweinbraten aus der Keule. Das Fazit vorweg: Er war gut, aber nicht herausragend.
Geschmacklich gab es nix zu meckern. Die Marinade hatte sehr gut funktioniert. Das Fleisch war schon saftig, jedoch wenn schon nicht zäh, so doch eher fest – obwohl das Messer fast hindurchfiel. Nach fast zwei Stunden bei 180° O/U bis zur Kerntemperatur von 80°. Richtig zart geht aber anders.
Ich denke, das lag daran, dass die Keule eingefroren gewesen war. Besser wäre: Vakuumiert und nur gekühlt. Und über das Alter des Exemplars von Sus scrofa wissen wir auch nichts. Immerhin ist die Herkunft bekannt: Sauerland. Allerdings haben wir eigentlich auch ausreichend Wildschweine hier im Teuto, die ergo früher auf dem Teller landen könnten.
Wenn mir das nicht gefällt, lautet die beste Lösung: Jagdschein machen. 😉
Dass ich das Fleisch für 24 Stunden in Buttermilch gebadet und erst danach mariniert hatte, war ganz sicher eine gute Maßnahme. Würde ich jederzeit wieder so machen.
Auch das Wildgewürz, das ich noch schnell frisch hergestellt hatte, hat sich bewährt und kommt künftig sicher auch bei anderen vergleichbaren Braten zum Einsatz.
Die Sauce, die ganz ohne Rotwein auskommt, war lecker. Ich habe sie noch mit etwas vom eigenen Quittengelee verfeinert.
Unterm Strich bleibt festzuhalten: Ich habe, in aller Bescheidenheit, das Beste herausgeholt. Allerdings: Für 23,90 EUR das Kilo (also: 31 EUR für uns) hätten wir uns etwas mehr erwartet. Der deutlich günstigere einfache Krustenbraten vom Schwein neulich war, offen gesagt, eindeutig besser.
Das ist kein Votum gegen Wildschwein als Braten und schon gar nicht gegen Wild allgemein, aber beim nächsten Mal würde ich Fleisch vorziehen, das noch keinen Gefrierschrank von innen gesehen hat.
Ganz unter uns: Ich freue mich auf das nächste vegetarische Curry mit roten Linsen und Karotten, sobald die Reste von heute vertilgt sind. 😉