Dafür, dass ich erst das zweite Mal an meiner kürzlich erworbenen Drechselbank gestanden habe, bin ich mit meinem zweiten Produkt eigentlich ganz zufrieden. Kugelschreiber Nr. 1 lässt sich jedenfalls problemlos verwenden.
Er ist recht kurvig geworden und hat eine deutliche Wespentaille. Daher habe ich das Modell »Marilyn« getauft. 😉
Das obere Teil ist einen Hauch zu dick, so dass der Clip recht eng anliegt, aber beim ersten selbstgedrechselten Schreibgerät überhaupt werde ich darüber mal großzügig hinwegsehen. Und an der Spitze zeigt sich eine minimale Verfärbung des Holzes. Aber nicht weltbewegend.
Nach dem Schleifen (80, 100, 120, 180, 240) habe ich mich für Walnussöl als Finish entschieden, kein CA und auch kein Canaubawachs. Das helle Robinienholz ist schlicht, und das ist auch gut so. Da muss man kein Chichi auftragen. Das spare ich mir für ein aufregendere Hölzer auf.
Heute habe ich Fotos von Kanteln aus Flieder gesehen. Da habe ich unsere große, uralte Fliederhecke gleich mit ganz anderen Augen angesehen. 🙂
Bewährt hat sich die Anschaffung der zwei langen Backen, mit denen sich der Kantel zum Bohren sicher an meinem Drechselfutter von Nova befestigen ließ. Das neue Paulimot-Bohrfutter hat seine Arbeit auch gut gemacht.
Gar nicht zufrieden bin ich mit dem Mandrel-Set, das ich aus der Bucht gefischt habe. Das Gewinde der Stange ist minderwertig, und der Stirnfräser taugt auch nichts. China-Kram halt. Mal sehen, wie sich der Verkäufer dazu stellt.
Drechseltechnisch ging es einigermaßen gut – für einen Anfänger -, aber ich hatte schon das Gefühl, dass meine Eisen von Crown für diese doch eher filigrane Aufgabe etwas überdimensioniert sind. Da werde ich ich mal schlaufragen, wie andere das handhaben. Vielleicht gönne ich mir noch ein kleines Pen-Set.