USB 3.0 geht unter Linux auch schnell

Ich hät­te wirk­lich nicht gedacht, dass so vie­le Leu­te Pro­ble­me damit haben, die USB‑3.0‑Ports an ihrem Linux-Rech­ner mit der zu erwar­te­ten Geschwin­dig­keit zu betrei­ben. Bei man­chen gehen sie gleich gar nicht. Hin­wei­se gibt es vie­le. Aber Lösun­gen sind rar. Die Dis­tri­bu­ti­on spielt dabei anschei­nend kei­ne Rol­le. Es trifft alle. Mich auch. Bis ich heu­te den Hei­li­gen Gral fand.

Ums Ver­re­cken war mein Asrock-Board Z170 Pro4S nicht dazu zu brin­gen, USB 3.0 anstän­dig anzu­steu­ern. Der Import von ein paar Fotos im RAW-For­mat von einer CF-Kar­te aus mei­ner 5D MKII soll­te um die neun Minu­ten dau­ern – völ­lig inak­zep­ta­bel. Da wur­de der Rapid Pho­to Down­loa­der zur Schne­cke. Das war nicht mal der Speed von USB 2.0.

Ich war aber nach eini­gen Stun­den Recher­che und unzäh­li­gen Tests schon kurz davor auf­zu­ge­ben und dach­te über ein neu­es Board nach. Dann unter­nahm ich einen letz­ten Ver­such mit einer ande­ren Kon­fi­gu­ra­ti­on der Ker­nel-Para­me­ter. Und griff zu einem Uralt-Trick aus grau­er PC-Vorzeit.

Hier das Vorgehen.

  • Im BIOS die USB-Unter­stüt­zung für Alt­ge­rä­te (Lega­cy-Mode) deak­ti­vie­ren oder nur für das UEFI-Set­up erlau­ben – das vari­iert von Her­stel­ler zu Her­stel­ler.[1]Das hat evtl. uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen. Tas­ta­tur beim Sys­tem­start nicht ver­füg­bar, zum Bei­spiel. Ist bei mei­nem bil­li­gen Asrock so…
  • XHCI-Hand­shake aktivieren.
  • Nun im Linux die Boot-Para­me­ter von Grub ver­än­dern. Unter Arch/Manjaro ste­hen die in der Datei /etc/default/grub. Dar­in fin­det sich die Zeile
    GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet".
    Die ändern wir mit dem Edi­tor unse­rer Wahl als root so ab: GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="intel_iommu=on iommu=pt quiet".
    Wer ein AMD-Board hat, ersetz­te das intel_iommu durch amd-iommu.[2]Damit wird die „Input-Out­put Memo­ry Manage­ment Unit“ mani­pu­liert. In den meis­ten Tipps wird gera­ten, es mit iommu=soft zu ver­su­chen. Hier brach­te das gar nix.

Das war es fast. Nun noch im Ter­mi­nal mit einem beherz­ten sudo update-grub die Ände­run­gen in Kraft set­zen. Wer die­sen Wrap­per nicht hat, kann ihn sich im AUR besor­gen oder das auch mit einem sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg ansto­ßen. Macht dasselbe.

Fast am Ziel.

Eigent­lich soll­te es das gewe­sen sein. Ich bin aber über­zeugt, dass letzt­lich eine ande­re Maß­nah­me den Erfolg gebracht hat. Und zwar…

Aus Linux abmel­den. Vor­sichts­hal­ber. Dann die Ein­schalt­tas­te für vol­le 60 Sekun­den gedrückt hal­ten. Das ist so eine Art CMOS-Reset für Arme. Dann neu­star­ten. Und hof­fent­lich freuen. 😉

Anmer­kun­gen

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1 Das hat evtl. uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen. Tas­ta­tur beim Sys­tem­start nicht ver­füg­bar, zum Bei­spiel. Ist bei mei­nem bil­li­gen Asrock so…
2 Damit wird die „Input-Out­put Memo­ry Manage­ment Unit“ mani­pu­liert. In den meis­ten Tipps wird gera­ten, es mit iommu=soft zu ver­su­chen. Hier brach­te das gar nix.

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