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Pivitsheider Mückentod

Oben der geern­tete Tabak an der Trock­en­leine, unten mein erster Grob­schnitt. Lohn der ganzen Mühe: so etwa 120 Gramm.

Obwohl ich schon vor Jahren mit dem Rauchen aufge­hört habe, wollte ich immer mal Tabak anbauen und sehen, wie das geht und was dabei her­auskommt. Also habe ich es getan.

Nach­dem mit den alten Tabak­samen, die zehn Jahre oder länger in ein­er Schublade gele­gen hat­ten (so alt war der Plan tat­säch­lich schon), nichts mehr anz­u­fan­gen war, habe ich neues Saatgut bestellt. Nach etwas Recherche habe ich mich für Vir­ginia Gold, Sam­soun Ori­ent und Ori­ent Turk entsch­ieden. Mehr oder weniger willkür­lich.

Die Pflanzen habe ich im Minigewächshaus ange­zo­gen und dann die erfol­gver­sprechend­sten Kan­di­dat­en in den Garten in ein kleines Beet mit guter Mut­ter­erde aus­gepflanzt.

Mein Test­feld: T1 Vir­ginia Gold, T2 Sam­soun Ori­ent und T3 Ori­ent Turk. Dahin­ter der Rhabar­ber.

Das sah auch anfangs ganz gut aus, aber lei­der war der Som­mer doch nicht so warm und vor allem viel zu nass. Nach hin­ten raus fehlte ein­fach die Wärme. Auch andere Pflanzen hat­ten zu kämpfen. Der Tabak eben­so. Er entwick­elte sich nicht wie erwartet und die Pflanzen blieben doch eher mick­rig.

Nun ja, ich habe die besten Blät­ter im Okto­ber geern­tet, nach alter Väter Sitte auf Han­fzwirn aufge­fädelt und unter dem Car­port für etliche Wochen zum Trock­nen aufge­hängt. Das hat auch, soweit ich das mit meinem ange­le­se­nen Wis­sen beurteilen kann, ganz ordentlich geklappt. Die meis­ten Blät­ter waren her­nach braun-beige, manche leicht grün, trock­en und biegsam.

Danach habe ich die Aus­beute ein paar Wochen lang schön sachte fer­men­tiert und jet­zt von Hand mit dem schar­fen Mess­er geschnit­ten. Grob­schnitt, da mir für feineren Schnitt das Werkzeug fehlt.

Heute war es soweit, dass ich meinen Tabak soßieren kon­nte. Dazu habe ich zwei Tunken ange­set­zt — eine gekocht auf Basis von Portwein mit Honig, Rübenkraut (Melasse) sowie Trock­enpflaume und ein paar Gewürzen. Und die andere beste­ht aus Wass­er, etwas Melasse und vor allem einem Schuss von meinem selb­st­gemacht­en Vanille­ex­trakt, kurz gekocht mit ein paar Apfelscheiben. Duftet leck­er. Wei­h­nachtlich.

Nun trock­net der Tabak schön langsam im Heizungsraum. Sollte klap­pen.

Noch habe ich mich nicht entsch­ieden, ob ich eine alte Pfeife rauskrame und ihn selb­st verkoste. Ein wenig Tabak habe ich nicht soßiert. Der wird nochmals fein­er geschnit­ten, zu Zigaret­ten gedreht, und den muss sich dann der näch­ste erre­ich­bare Rauch­er reinziehen.

Mal sehen, wie das fach­liche Urteil aus­fällt, und ob der meinen “Piv­it­shei­der Mück­en­tod” über­lebt. 😉

And now the essen­tials for for­eign read­ers in eng­lish.

Although I stopped smok­ing sev­er­al years ago I always want­ed to grow tobac­co and see what I can come up with. So I did.

I got some seeds of Vir­ginia Gold, Sam­soun Ori­ent and Ori­ent Turk and grew a few plants until they were large enough to move to the gar­den. They did not grow too well as the sum­mer was too cold and too wet in gen­er­al.

The leaves I har­vest­ed in octo­ber were fair­ly small, but I dried them any­way for sev­er­al weeks. After that I fer­ment­ed them slow­ly for some more weeks, cut them and today I made two cas­ings — one based on port wine, hon­ey, trea­cle and some spices and the oth­er with a touch of christ­mas apple and vanil­la.

Now the processed tobac­co is dry­ing and will soon be ready for use.
Still unde­cid­ed if I should dig out an old pipe and try them myself. 😉

2 Kommentare

  • Ja, am Heili­gen Abend haben wir uns tat­säch­lich eine selb­stge­drehte Kippe geteilt. War ganz leck­er, offen gesagt. 🙂

  • das klingt ja span­nend! gabs denn inzwis­chen einen rauch-test?

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