Ein extrem leckeres Malheur

Unkon­ven­tionell, aber grandios im Geschmack.

Auch wenn ich heute ziem­lich neben mir ste­he, da ich total erkäl­tet bin und weniger als die halbe Nacht geschlafen habe, Brot­back­en musste heute mor­gen sein. Den Ansatz hat­te ich ja schon gestern gemacht. Und selb­st wenn das Ergeb­nis mein­er Mühen gemessen am Vor­bild optisch miss­lun­gen ist, schmeckt es doch her­vor­ra­gend: der Zwiebel­ring vom Brot­po­et­en.

Primär sollte das Rezept der Sauertei­grestev­er­w­er­tung dienen. Und das tut es auch, zumal nicht weniger als 170 Gramm Weizen- und Rogge­nanstellgut darin ver­schwinden. Neben ein­er stat­tlichen Menge geschmorter, karamelisiert­er Bal­sam­i­co-Zwiebeln.

Ich musste ein wenig impro­visieren, da ich wed­er Ruch­mehl noch Alpen­roggen da hat­te. So habe ich mir mit Dinkel, Emmer und etwas Dinkelvol­lko­rn beholfen. Dass das Back­en dies­mal eine Her­aus­forderung wer­den würde, war mir bald klar, denn ich hat­te gelinde gesagt große Mühe, den Teig zum Ste­hen zu kriegen. Bei ein­er Teigaus­beute (TA) von >190 war an For­men und Rund­wirken nicht zu denken. Das war schon sportlich.

Kurz war ich ver­sucht, das Ganze in der Form zu back­en. Aber dann siegte der Ehrgeiz und ich habe den Ansatz wack­er in ein reich­lich bemehltes Gärkör­bchen gelöf­felt. Eigentlich braucht man für so ein Ring­brot eine Couron­neform. Die habe ich aber nicht, so dass ich mit ein­er umge­dreht­en Sturz­form in der Mitte impro­visiert habe.

Ging auch, aber der Teig war auch nach der Nacht im Kühlschrank noch sehr, sagen wir mal — mobil. Gut, dachte ich mir, als ich das Kon­strukt auf den Ein­schießer und in den Ofen bugsiert hat­te: Es gibt ja auch sehr wohlschmeck­ende Fladen­brote. Schau’n wir mal.

Schöne Kruste, angenehme Krume und dazwis­chen wohlschmeck­ende Zwiebeln.

Und so war es auch. Es ent­stand ein Brot, das ansatzweise als Ring zu erken­nen war. Die Kost­probe, wie immer mit Gute­but­ter, entschädigte für den optisch flachen Ein­druck. Ein ganz wun­der­bares Brot, ein kleines Feuer­w­erk an Aromen.

Faz­it: Mache ich garantiert noch ein­mal, aber dann mit deut­lich reduziertem Flüs­sigkeit­san­teil. Dann passt das.

Schreibe einen Kommentar