Manchmal dauert es bei eine Weile, bis ich Dinge, die ich vorhabe, tatsächlich realisiere. Aber irgendwann ist es dann soweit. Heute habe ich – Tada!! – das Bäckermesser gemacht, das ich schon im Februar (!) avisiert hatte.
Nach einiger Zeit tauchte ich im grauen Werkstattkittel mit Schleifstaub im Bart, einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und einer schönen Lame de Boulanger mit wechselbarer und einstellbarer Klinge aus dem Schuppen wieder auf.
Es ist die gerade Fassung geworden. Die brauche ich häufiger als eine gebogene. Baguette mache ich so gut wie nie. Aber auch die Version für die baguettetypischen Schnitte – »Grignage avec la Grignette« – wird nicht lange auf sich warten lassen. Der vordere Teil wird dann aus Metall sein. Werkstücke, die ich dafür verwenden werde, habe ich genug. Und sowas ist einfach auch schöne, lohnende Winterarbeit.
Los ging es mit einem Prügel Kirschholz, der schon längere Zeit trocknete und auf eine Verwendung wartete. Vier abgesetzte Rändelschrauben – zwei für jede Seite – und eine Rasierklinge dazu – fertig ist das Bäckermesser.
Nun ja, nicht ganz. Es hilft, wenn man eine Kreissäge, eine Bandsäge, eine Standbohrmaschine und Schleifwerkzeug zur Verfügung hat. 😉
Die Rinde habe ich nicht vollständig entfernt, sondern am Griff etwas stehen gelassen. Hat keine Funktion, ist aber ein individuelles Gimmick. Nach dem Schleifen habe ich das Messer nur geölt. Dafür bewahre ich immer überlagertes Traubenkernöl oder so was aus der Küche auf. Für solche Zwecke ist es immer noch perfekt.
Dank der Klemmung kann man das Messer in verschiedene Winkel bringen und die Höhe einstellen. Da rutscht nix. Es liegt mit seinen knapp 17 cm perfekt in der Hand. Schön ausbalanciert. Die Größe und Form habe ich beim Bauen frei Schnauze festgelegt.
Close to perfect, würde ich sagen. 😉
Und wieder mal meinen alten Grundsatz beherzigt: Warum kaufen, was man selber machen kann?