Okay, Senf brauchen wir also auch nicht mehr zu kaufen.[1]Brot kaufen wir schon mehr als ein Jahr nicht mehr. 🙂
Heute habe ich zum ersten Mal Senf gemacht. Die beste Ehefrau von allen hatte neulich einen süß-scharfen Löwensenf für sich entdeckt. War mal ein Geschenk. Den scheint es aber im Laden nicht mehr zu geben. Zum Glück. Denn so machte ich mich auf die Suche nach Alternativen.
Und davon gibt es reichlich. Vor allem in Amiland haben sie es eine Fülle von Rezepten in allen Geschmacksvariationen.
Mein Ziel war aber, etwas zu machen, das dem gekauften Senf geschmacklich nahekommt und qualitativ mindestens nicht nachsteht.
Ich würde sagen: Das ist geglückt.
Die Senfsaat hatte ich noch vom vorigen Sommer aus der Gurkenproduktion übrig. Alles andere war auch im Haus. Beim Salz habe ich mich für ein Alderwood Smoked Sea Salt entschieden, das sich nicht nur für Grillmarinaden eignet, sondern sich auch hier bestens bewähren dürfte. Beim Whiskey[2]Ja ja, ich weiß. Doch da es hier um Bourbon geht… war ich seelenlos. Da habe ich die erste Buddel Bourbon geschnappt, die ich im Schnapsschrank greifen konnte.[3]Der Auchentoshan weiter hinten war mir denn doch etwas zu schade für den ersten Versuch 😉
Eines ist mal klar: Das war nicht der letzte Senf aus kaiserlicher Herstellung!
Honigsenf mit Schuss
Zutat 1
80 g Senfsaat gelb
80 g Senfsaat braun
120 g Honig
200 ml Apfelessig
90 ml Whiskey
6 EL Wasser
1 EL Salz
1⁄2 EL Kurkuma
Zubereitung
- In mehreren Etappen die Senfsaat nach Gusto mörsern oder anders zerkleinern. Ich nehme dafür meine elektrische Gewürzmühle. Vorsicht: Nicht zu stark und zu lange mahlen. Mein Rat: Das Ergebnis sollte noch eine gewisse Körnigkeit aufweisen.
- In einer Glas- oder Porzellanschale den Senf und das Wasser mischen und 20 – 30 Minuten quellen lassen.
- Den Essig, den Whiskey, das Salz und den Honig in einem Topf auf kleiner Flamme leicht erwärmen. Vor allem, wenn man festen Honig hat, erleichtert das die Sache enorm.
- Den gemahlenen Senf zum Sud geben, Kurkuma beifügen. Alles mischen und dann mit dem Zauberstab (Mixer) bearbeiten, bis alles etwas sämiger ist und eine homogene Masse entsteht.
- Alles zurück in die Schale, abdecken und ca. 12 Stunden an einem kühlen, dunklen Ort reifen lassen.
- Danach in desinfizierte Twist-off- oder Einmachgläschen füllen.
- Es soll nicht zwingend notwendig sein, aber sicher ist sicher: Ich habe die verschlossenen Gläser für 10 Minuten einem heißen Wasserbad (80–90°) überlassen. Nun sollte der Senf monatelang haltbar bleiben.
- Natürlich kostet jeder, wenn das Werk vollbracht ist. Ich auch. Aber der Senf reift auch im Glas noch, und der volle Geschmack entwickelt sich erst in ein paar Tagen. Also, etwas Geduld, bitte! 😉