Gerade stand die Gattin hier: »Also, das Brot kannste ruhig öfter backen!« Mampfmampf. 😉
Sie hat völlig recht. Das Weinheimer Heidebrot ist wunderbar geworden.
Es gibt sicher hübschere Brote, aber es schmeckt fantastisch. Ein wunderbares Alltagsbrot. Tolle Krume und Textur. Und dann noch mit Altbrotanteil. Schön. Ich stehe auf Wiederverwertung. Außerdem: Altbrot als Quellstück tut dem Geschmack immer gut und fördert die Haltbarkeit.
Das Brot ist etwas speziell in der Teigarbeit, aber nicht sehr zickig. Es war mein erstes Brot, bei dem der Teig nach Kneten und Ruhe (mit Schluss zur Seite!) längs geteilt wird. Und dann wird die lange Schnittfläche auch noch nach nur vorsichtigem Formen der Hälften nach oben gedreht. Einschneiden? Nö. Fühlt sich komisch an, klappt aber. Zudem ergibt sich natürlich sofort die Frage: Was passiert beim Teilen des Teiglings mit dem Schluss? Des Rätsels Lösung: Er landet bei einer Hälfte unten.
Ich habe die Mengen aus dem Originalrezept von Lutz verdoppelt und beim Quellstück 20 Gramm mehr Altbrot und analog 40 Gramm Wasser zugegeben. Die Backzeit habe ich um 5 Minuten verlängert. Alles andere blieb so.
Meine Brote sind nicht ganz so ansehnlich geworden wie bei Lutz, aber ganz ehrlich? Das spielt überhaupt kein Klavier. Die inneren Werte zählen. Hier passt alles. Die Krume ist saftig und weich, die Kruste auch nicht übermäßig hart, die Farbe appetitlich. Das Kaugefühl ist sehr gut, das Aroma mild und reichhaltig.[1]Trotzdem werde ich mal eine Variante in der Form backen. Will mal wissen, ob’s geht. Denke, dass ja. [2]Bisher waren alle »Weinheimer« erstklassig, etwa das Möhrenbrot.
Morgen kommt die Killer-Jury (2, 4 und 7 Jahre) zum Verkosten, absolut unbestechlich und knallhart im Urteil. Aber ich bin vorsichtig optimistisch. 😉